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Ein Auftakt zum Vergessen
NLB-Handball. Der TV Solothurn ist guten Mutes und mit höheren Ambitionen in die Rückrunde gestiegen. Aber gegen ein schlagbares Möhlin gab es bereits im ersten Spiel im neuen Jahr einen herben Dämpfer.
Gaudenz Oetterli
Der TV Möhlin spielt keine gute Saison. Die Aargauer, welche in den letzten Jahren immer ganz oben mitspielten, mühen sich in der aktuellen Spielzeit in den unteren Tabellenregionen ab. Auch gegen Solothurn vermochten die Fricktaler nicht wirklich zu überzeugen und mussten früh im Spiel auf Topscorer Armin Sarac (Verletzung) verzichten. Dennoch fand der TVS kein Mittel, um den TV Möhlin in Schach zu halten, geschweige denn zwei Punkte zu ergattern.
In der ersten Halbzeit rieben sich beide Offensivreihen in stabilen Deckungen auf. Oft waren es Einzelaktionen, die zu Treffern führten. Bei beiden Mannschaften hatte man nie das Gefühl, dass da ein gut geölter Angriff am Werk wäre. Auf einzelne schöne Tore folgten wieder Fehler. Einmal lagen die Gäste aus Möhlin in Führung, dann hatte plötzlich der TV Solothurn die Nase vorn. Folgerichtig begaben sich die Teams mit einem 12:12-Remis zum Pausentee und bei den Einheimischen herrschte die Hoffnung, dass in der zweiten Halbzeit eine Steigerung möglich ist.
Bei Rückstand top, bei Führung Flop
Möhlin spielte zwar auch nicht am Limit, aber nach dem Ausfall von Armin Sarac, seines Zeichens die Nummer 2 der Liga im Toreschiessen, wähnte man die Aargauer spielerisch eigentlich am Limit. Solothurn hingegen hatte in den letzten Spielen vor Weihnachten gezeigt, dass es zu mehr fähig ist. Doch diese Leistung brachte die Truppe von Trainer Martin Prachar gegen den TVM nicht auf den Platz.
Sobald der TV Solothurn im Hintertreffen lag und aufholen musste, liessen die Ambassadoren ihr Können aufblitzen und glänzten im Angriff mit Ideenreichtum, einigen schönen Spielzügen inklusive Fliegertor und mit schönen und überraschenden Pässen, die zu freien Abschlüssen führen. Doch sobald die Anzeigetafel ein Unentschieden oder gar eine Ein-Tore-Führung der Gastgeber anzeigte, fiel das Niveau der Solothurner massiv zusammen. Die Spielzüge funktionierten nicht mehr so zielgerichtet, die freien Abschlüsse wurden Mal um Mal versiebt (total 17 Fehlwürfe) und aus schönen wurden plötzlich Fehlpässe (12 technische Fehler).
Auch die direkten Konkurrenten lassen Federn
Als gut acht Minuten vor dem Ende TVS-Keeper Fabio Brändle einen Schuss parierte und Tomas Reznicek im Gegenzug das 23:22 erzielte, schien es so, als würden die Aarestädter den Rank im Spiel doch noch finden. Das viel zitierte Momentum war auf ihrer Seite, denn Möhlin vergab noch weitere zwei Abschlüsse. Doch weit gefehlt, anstatt die Aargauer kurz vor dem Ende endgültig zu distanzieren, leistete sich der TVS bis zum Abpfiff noch zwei technische Fehler und zwei Fehlwürfe aus völlig freien Positionen. Am Ende war dies ein Fehler zu viel, der Anschlusstreffer von Solothurn zum Endstand von 25:26 kam drei Sekunden vor der Schlusssirene zu spät.
So bleibt für Martin Prachar und sein Team die bittere Pille, denkbar knapp Punkte verschenkt zu haben und dies mit dem Wissen, dass gegen limitierte Fricktaler, die noch Verletzungspech hatten, sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Auch im Vergleich mit den anderen Mannschaften am Tabellenende wäre ein Sieg sehr wertvoll gewesen, denn alle direkten Konkurrenten verloren an diesem Wochenende. Anstatt sich mit zwei Punkten etwas abzusetzen, bleibt Solothurn somit im Abstiegsstrudel. Durch die Niederlagen all der anderen Teams, ausser Möhlin, konnte immerhin kein Konkurrent den Ausrutscher ausnutzen.
