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Ein Punkt fürs Gemüt

Aktualisiert: 29. Juni 2023

NLB-Handball. Der TV Solothurn ergattert gegen die Pfadi Espoirs mit dem Schlusspfiff noch einen Punkt. Für die Tabelle spielt dieser Zähler keine grosse Rolle, für das Selbstvertrauen der Mannschaft jedoch schon. Nach einer längeren Durststrecke schaut für die Solothurner am Ende eines Spiels endlich wieder etwas Zählbares heraus.


Gaudenz Oetterli


Gegen Ende der Partie zwischen dem TVS und den Talenten von Pfadi Winterthur kam noch einmal Spannung und Hektik auf. Knapp vier Minuten vor der Schlusssirene erzielten die Gäste ihren 28. Treffer, Solothurn hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich 25 Tore auf der Haben-Seite. Es roch wieder einmal stark nach einer Enttäuschung. Doch mit dem Rücken zur Wand bäumten sich die Mannen von Trainer Slavko Corluka noch einmal auf. Mit einem Skore von 5:3 in den letzten Minuten pirschten sich die Gastgeber noch einmal an die Zürcher heran und erhielten drei Sekunden vor Ablauf der Zeit einen Siebenmeter zugesprochen. Mit Ablauf der Spielzeit verwertete Toptorschütze Ardin Berisha diesen Penalty und sicherte seiner Mannschaft den einen Punkt.


Sieben-Mann-Angriffe hebeln offensive Deckungen aus


Betrachtet man nur die Schlussphase, kann sich der TVS über den Punktgewinn in letzter Sekunde freuen. Doch es wäre an diesem Abend auch noch mehr drin gelegen. Nach furiosem Beginn führten die Ambassadoren nach 12 Minuten nämlich bereits mit 7:2. Die fünf Tore Differenz machten die Pfader bis kurz vor der Halbzeit jedoch wett (28. Minute / 11:11), ehe der TV Solothurn bis zum Pausentee wieder auf 14:12 stellte.


Auch nach dem Seitenwechsel waren die Aarestädter das bessere Team. Der Angriff mit sieben Feldspielern und ohne Torwart war ein hervorragendes Mittel gegen die offensive und agile Deckung der Winterthurer. Gerade die beiden Rückraumspieler Nikola Isailovic, der jeweils den Spielzug initiierte und mit klugen Pässen auf die andere Seite Lücken schuf, und Ardin Berisha auf Links, welcher seine Freiräume hervorragend nutzte, sorgten konstant für Gefahr vor dem Tor der Gäste. Und so führte das Heimteam noch in der 39. Minute mit 20:15. Da auch der TVS offensiv verteidigte, spielte auch Pfadi nun konsequent mit sieben Feldspielern, was auf dieser Seite ebenfalls gut funktionierte. Nach 45. Minuten war der Rückstand wettgemacht und die Partie kippte bis kurz vor Schluss auf die Seite der Zürcher. Über das gesamte Spiel betrachtet dürften auch Letztere somit mit dem einen Punkt zufrieden sein.


NLB-Abschied vor eigenem Publikum


Bereits diesen Sonntag folgt für die Solothurner der nächste und für diese Saison letzte Auftritt vor eigenem Publikum. Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch die letzte Heimvorstellung in der NLB sein. Mit vier Punkten Rückstand bei zwei verbleibenden Spielen, und mit der massiv schlechteren Tordifferenz (-65 Tore), ist der Abstieg besiegelte Sache.


Mit dem Abstieg aus der zweithöchsten Liga kommt für den TVS auch die Zeit des grossen Umbruchs. Praktisch das gesamte jetzige NLB-Team wird nächste Saison beim BSV Bern in der Erstliga spielen und versuchen, den direkten Wiederaufstieg unter der Fahne des Partnervereins zu schaffen. Der TV Solothurn hingegen wird sich in den nächsten Jahren darauf konzentrieren, die stabile und gute Jugendabteilung, die in den letzten Jahren aufgebaut wurde, weiterzuentwickeln und mit einem Team in der Erstliga eine Perspektive im leistungsorientierten Breitensport zu bieten. Ein Wiederaufstieg ist mittelfristig kein Thema mehr, das Ziel wird es sein, in den nächsten Saisons jeweils den Ligaerhalt in der Erstliga zu schaffen und laufend eigene, junge Spieler ins Team einzubauen. Für den Verein wäre es natürlich schön, das Ende der NLB- und den Beginn der neuen Ära mit einem Sieg zuhause einzuläuten.


Die Partie TV Solothurn – STV Baden findet statt am 7. Mai 2023 um 17.00 Uhr im CIS Solothurn. Das Spiel kann im Livestream verfolgt werden, die Links dazu sind auf unseren Social Media Accounts zu finden.

Foto: Till Hunziker




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