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Kein Land in Sicht

NLB-Handball. Der TV Solothurn erlebt derzeit stürmische Zeiten. Die sportliche Misere hält auch gegen einen schlagbaren HSC Kreuzlingen an. Die Solothurner verlieren in der Ostschweiz mit 24:30.


Gaudenz Oetterli


Nach bereits fünf Niederlagen in sechs Spielen musste der TVS vergangenes Wochenende in Kreuzlingen antreten. Eigentlich wäre zu erwarten, dass die Aarestädter in der aktuellen Situation mit der Wut im Bauch aufs Feld gehen und mit aller Kraft versuchen, aus dem Tief herauszukommen. Doch nach einem weiteren emotionslosen und blutleeren Auftritt kassieren die Solothurner Schlappe Nummer sechs. Einmal mehr zeigen sich dabei grosse Defizite zu den anderen NLB-Mannschaften, und dies obwohl der TVS auf dem Papier ein mindestens ebenbürtiges Team stellt.


Ohne Tore kein Sieg


Das grosse Problem der Ambassadoren war wie schon in den meisten Spielen davor die mangelhafte Chancenauswertung – oder besser gesagt die Differenz in der Chancenauswertung im Vergleich zum Gegner. Denn obwohl Kreuzlingen durch technische Fehler insgesamt 14 Mal den Ball hergab und damit sechs Mal öfter als der TVS, gewinnen die Gastgeber am Ende mit 30:24. Während Kreuzlingen bei seinen Schüssen nur fünf Mal an einem Solothurner Torhüter scheiterte, vergaben die Mannen von Trainer Martin Prachar gleich 16 Würfe, die Hälfte davon bei Abschlüssen frei vor dem gegnerischen Keeper.


Dabei hat der TV Solothurn bis zur 20. Minute (7:7) einmal mehr gut mitgehalten. Auch der 10:13-Pausenrückstand war noch verkraftbar, denn bis dahin waren es Nuancen, die den Unterschied machten. Je länger die Partie nach dem Seitenwechsel aber dauerte, desto weniger schaffte es der TVS, an die Leistung vom Beginn anzuknüpfen. Bei der Auszeit in der 49. Minute lagen die Gäste bereits vorentscheidend mit acht Toren im Hintertreffen.


Noch fehlt es an der richtigen Einstellung


Erstaunlich und enttäuschend ist dabei nicht die Tatsache, dass die jungen TVS-Spieler oft verschiessen, sondern dass sich die Mannschaft von der Körpersprache her mit längerer Spieldauer immer mehr aufgibt. Kein Aufbäumen, keine Emotionen. In den meisten Mannschaften wird es in solchen Situationen unter den eigenen Spielern bisweilen etwas lauter, oder man versucht in der Abwehr noch aggressiver ans Werk zu gehen, um dem Gegner zu zeigen, dass es nichts gratis gibt, auch wenn dies Mal zu einer Strafe führt. Nicht so beim TVS. Die Spieler scheinen sich bereits ans Verlieren gewöhnt zu haben.

Was diese Mentalität am Ende für Auswirkungen haben kann, haben schon viele Vereine in vielen Sportarten erfahren: Abstieg. Über ein Viertel der Saison ist gespielt und der TV Solothurn ist mit nur zwei Punkten Letzter. Spulen die Solothurner in den weiteren Spielen weiterhin so gleichgültig ihr Pensum ab, dann ist die Saison nicht mehr zu retten. Dessen muss sich jeder im Team bewusst werden. Die meisten der jungen TVS-Spieler wollen dereinst den Sprung in die NLA schaffen. Damit dies gelingt, braucht es harte Arbeit in Training und Spiel, Ehrgeiz und Motivation, gerade auch in schwierigen Situationen. Auch dieser Tatsache müssen sich die Mannen von Trainer Martin Prachar bewusst werden. Und wer tatsächlich mal in höheren Ligen auflaufen will, hat jetzt die Gelegenheit zu beweisen, dass er das Zeug dazu hat.


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