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Knappe und unnötige Niederlage zum Start
NLB-Handball. Die Solothurner schlagen sich am späten Samstagabend im Fricktal, aufgrund fehlender Effizienz vor dem Tor, selber und verlieren unnötig zum Auftakt der neuen NLB Saison mit 25-28 (13-14). Umso ärgerlicher, wenn man sah, wie nahe die Ambassadoren den zwei big Points im Aargau waren.
Andri Tatarinoff
Ein Blick auf die Statistik sagt eigentlich bereits alles. Bei Chancenauswertungen von 40%, 16% und 61% braucht man sich am Ende nicht zu wundern, dass man als Verlierer vom Platz geht. Der TVS war am Samstagabend bei wiedererstarkten Möhlemer schlichtweg zu wenig kaltblütig vor dem Tor. Klar, man spielte auswärts gegen ein Team, das Ambitionen auf die vorderen Tabellenplätze hat und mit Neuzugang Sarac (12/15) den Mann des Spiels in seinen Reihen hatte. Trotzdem waren sich die mitgereisten Solothurner Anhänger nach dem Spiel einig. Heute Abend hat man sich selber geschlagen. Aber der Reihe nach.
Kampf auf Augenhöhe
Beide Mannschaften starteten sehr konzentriert in diesen ersten, mit Spannung erwarteten, NLB-Ernstkampf. Die Startminuten waren von zwei starken Verteidigungsreihen geprägt, so stand es nach 10 gespielten Minuten erst 3-3. Ab eben jener Minute nahmen dann aber die Angriffslinien beider Mannschaften Fahrt auf. Während der TV Möhlin über das Tempospiel zum Erfolg fand, baute der TVS seine Angriffe stets ruhig und geduldig auf. Dabei ragte aus dem Solothurner Kollektiv besonders der erst 17! Jährige Felix Aellen heraus. Beeindruckend, mit welch ruhiger Art und Weise er im Angriffsspiel der Ambassadoren die Fäden zog und sich nie zu einem überhasteten Abschluss verleiten liess. Entsprechend verbuchte Aellen am Ende des Spiels eine sehenswerte Ausbeute von 7/11.
Leider konnten aber im Solothurner Kollektiv nicht alle mit Aellen Schritt halten, Mal für Mal wurde zwar der freie Mann rausgespielt, oder man setzte einen Nadelstich mit einem Tempogegenstoss, Mal für Mal scheiterten aber die Ambassadoren aus besten Positionen am gut aufgelegten Schlussmann Blumer. Die Solothurner wirkten in dieser Phase des Spiels etwas sattelfester als die Fricktaler. Ihrem Goalie, oder am Solothurner Unvermögen, ist es zu verdanken, dass beim ersten Teamtimeout des Spiels, genommen von TVM-Trainer Sarac in der 25. Spielminute, das Skore „nur“ plus zwei für die unsrigen zeigte. Die Ambassadoren, gedanklich wohl bereits in der Pause, stellten nach dem Timeout den Betrieb in der Defense bereits ein, was den Fricktalern ermöglichte aufzuholen und zum Pausentee sogar mit einer Länge vorzulegen.
Offener Schlagabtausch auch in Hälfte zwei
Es war das berühmte Spiel auf Messers Schneide. Gleich nach der Pause rissen die Solothurner die Führung wieder an sich, ehe Möhlin postwendend wieder der Ausgleich gelang. In diesem Stil ging es bis zur berüchtigten „Crunchtime“ weiter. Wiederum vergaben die Solothurner in der wichtigsten Phase des Spiels die besten Möglichkeiten alleine vor dem Möhlemer Schlussmann. Die Historie der ersten Halbzeit schien sich zu wiederholen. „Nur“ zwei Tore Führung in der 47. Spielminute, Team-Timeout Möhlin, drei Minuten später Führung Möhlin. Die Solothurner konnten zwar mittels 7-Meter-Tor noch einmal ausgleichen, dann fand aber der bereits zu Beginn erwähnte Sarac einen Zusatzgang und riss mit drei sehenswerten Treffern in der Schlussphase das Momentum und schliesslich auch den Sieg endgültig in die Reihen des TV Möhlin.
Sehr ärgerlich, wenn man bedenkt, wie gut der Auftritt der neu formierten Solothurner Truppe doch eigentlich war und wie schlecht man sich, verschuldet durch eigenes Unvermögen, dafür belohnte. Nun heisst es, diese Niederlage möglichst rasch abhaken und bis zum ersten Heimspiel nächsten Samstag an der Effizienz arbeiten, wenn die Jungkadetten im CIS zu Gast sind.