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Rehabilitation nach Blamage in Schaffhausen?
NLB-Handball. Sieben Tore Vorsprung (!) zur Pause reichten dem TV Solothurn vergangene Woche gegen Kadetten nicht, um zwei Punkte einzufahren. Nach einer miserablen zweiten Halbzeit verlor der TVS mit 23:28 sogar sehr deutlich. Gegen Baden haben die Aarestädter nun die Möglichkeit zur Wiedergutmachung.
Gaudenz Oetterli
Es war beschämend, was der TV Solothurn im letzten Spiel gegen Kadetten Schaffhausen geboten hat. Anders kann dies nicht formuliert werden. Zur Pause führten die Gäste aus dem Mittelland nach einer überzeugenden Leistung mit 18:11. Alles sah nach einem sicheren Sieg für die Solothurner aus. Doch nach der Pause führte der TVS – rein spielerisch – maximal eine Zweitliga-Mannschaft aufs Feld. Mit nur gerade fünf Treffern in 30 Minuten, dabei jedoch 17 Fehlwürfen und 6 technischen Fehlern, was eine unterirdische Abschlussquote von rund 18 Prozent ergibt, warf die Truppe von Trainer Martin Prachar die hervorragende Ausgangslage für zwei Punkte einfach so weg. In der ersten Hälfte schlossen die Ambassadoren noch 69 Prozent der Angriffe mit einem Tor ab.
Turnaround wird schwierig
Zwei Spiele, zwei Niederlagen, so die Bilanz zum Start der Rückrunde. Und das Wissen, dass man beide Spiele hätte gewinnen müssen. Aber anstatt mit vier Punkten mehr auf dem Konto und fünf Punkten Abstand zum nächsten Verfolger, steht der TV Solothurn weiterhin mit nur acht Zählern auf Rang 11. Die Solothurnerzahl ist in diesem Zusammenhang eine sehr Verhängnisvolle, denn mit nur zwei Punkten Abstand auf Pfadi/Yellow, das noch ein Spiel weniger hat, liegt der TVS nur noch gerade einen Punkt vor Steffisburg und somit einem Abstiegsplatz.
So stellt sich die Frage, ob die Solothurner endlich wieder an ihre Leistungen vor Weihnachten anknüpfen können. Mit Baden wartet jedoch dafür im kommenden Spiel ein grosses Kaliber. Die Aargauer haben zwar die letzten beiden Spiele auch verloren, dies jedoch gegen Kreuzlingen (2.) und Gossau (3.). Mit dem fünften Platz sind die Badener weiterhin in Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Und wir erinnern uns, in der Vorrunde ging der TVS gegen Baden gleich mit 23:35 unter. Es wird also eine Mammutaufgabe, in dieser Negativphase und dann noch gleich gegen Baden, die lange fällige Wiedergutmachung zu leisten.
Welcher NLA-Verein greift seinem Farmteam unter die Arme?
Solothurn hatte das Glück in den letzten zwei Runden, dass die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf meist ebenfalls verloren. Sich allzu lange auf dieses Glück zu verlassen, dürfte jedoch der sichere Weg in die Erstliga sein. Denn irgendwann werden die Teams hinter dem TVS wieder Punkte holen. Vor allem Pfadi/Yellow, Partner- und Ausbildungsteam des NLA-Vereins Pfadi Winterthur, wird sich je länger je mehr mit Spielern aus der NLA verstärken, ebenso Steffisburg als Farmteam von NLA-Verein Wacker Thun. Es ist davon auszugehen, dass die NLA-Vereine Pfadi und Wacker ihre Ausbildungsgefässe um jeden Preis in der NLB halten wollen und somit gerne gewillt sein werden, Spieler aus der obersten Liga dafür abzustellen.
Auch Solothurn hat mit dem BSV Bern einen grossen Bruder in der NLA. Doch die Berner kämpften diese Saison mit argen Verletzungssorgen und so war der Austausch der Spieler mit Talentförderlizenz vor allem in den Trainings nicht immer optimal. Nichts desto trotz muss der TV Solothurn die geforderte Leistung irgendwann auf den Platz bringen, denn im Sport gibt es am Ende keine Ausreden und es müssen Punkte her. Vielleicht für den TV Solothurn trotz Aussenseiter-Rolle bereits im nächsten Spiel gegen den Favoriten aus Baden.

Die Partie TV Solothurn - STV Baden findet statt am 20. Februar um 17:00 Uhr im CIS Solothurn. Es gelten keine Corona-Restriktionen mehr. Leider funktioniert im maroden CIS Solothurn aktuell das Internet nicht und wir können somit nicht garantieren, dass das Spiel im Livestream übertragen werden kann. Der TV Solothurn tut sein Möglichstes, um das Problem bis zum Anpfiff zu beheben.